Der Wunsch nach einem Kind ist für viele Paare ein zentrales Lebensziel. Doch was passiert, wenn der Kinderwunsch zur Qual wird? In diesem Artikel beleuchte ich die emotionalen und psychischen Herausforderungen, die ein unerfüllter Kinderwunsch mit sich bringt, und stelle mögliche Lösungsansätze und Wege vor, wie Paare mit diesen Belastungen umgehen können.
Vor diesem Moment, der sich durch einen Test schwarz auf weiß oder das Einsetzen der Menstruation bestätigt, haben viele Paare Angst. Gerade, wenn man sich. Nichts sehnlicher wünscht als ein Baby, kann dieser Augenblick schmerzhaft sein.
Für Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch ist dies oft eine immense Belastung, die die meisten völlig unerwartet trifft.
Während wir heutzutage in der Lage sind, eine Schwangerschaft fast mühelos zu verhindern, lässt sich die Sehnsucht nach einem eigenen Kind oft nicht so leicht erfüllen und so wächst für viele mit jeder Monatsblutung die Verzweiflung.
Sexualpädagogik dreht sich überwiegend um das Thema Verhütung und die Vermeidung einer ungewollten Schwangerschaft. Doch oft erfahren wir erst spät, dass die Fruchtbarkeit der Frau altersbedingt begrenzt ist – und bereits ab einem Alter von etwa 28 Jahren langsam, dann zunehmend rascher, abnimmt.
Heute ist jedoch jede vierte Schwangere mindestens 35 Jahre alt. Parallel dazu leben etwa 31 Prozent der Deutschen zwischen 25 und 45 Jahren ohne festen Partner – ausgerechnet in der Lebensphase, die für die Familiengründung so entscheidend ist.
Der Wunsch nach einem Kind geht bei dieser Art von Belastung weit über den reinen Wunsch hinaus und beeinflusst das gesamte Wohlbefinden. Die folgenden Hauptaspekte, beschreiben diese belastende Reise:
Wenn der Kinderwunsch zur emotionalen Belastung wird, ist es entscheidend, sich bewusst zu machen, dass man diesen Weg nicht allein geht. Viele Paare erleben ähnliche Herausforderungen, und es gibt verschiedene Wege, Unterstützung zu finden und sich psychisch zu entlasten.
„Erst ein Kind macht das Leben komplett und glücklich“, dachte sie, als sie mit Ende Zwanzig heiratete. Ihr Lebensweg schien vorgezeichnet, ohne Aufregung und ohne Umwege: Ausbildung abschließen, Berufserfahrung sammeln, dann Hochzeit und Hausbau. Anschließend sollten die Kinder kommen, und sie würde in Teilzeit in den Beruf zurückkehren.
Doch das Leben hatte andere Pläne. „Meine klassischen Lebensansichten wurden komplett auf den Kopf gestellt,“ erzählte sie mir. Heute, mit 38 Jahren ist sie voller Erfahrungen, die sie nie erwartet hätte.
Gemeinsam mit ihrem Mann versuchte sie acht Jahre lang, ein Kind zu bekommen – ohne Erfolg. Der unerfüllte Kinderwunsch brachte sie in eine Abwärtsspirale der Verzweiflung, und wie so viele Frauen war sie bereit, alles zu versuchen, was Hoffnung versprach, unabhängig davon, wie beschwerlich und langwierig der Weg sein würde.
In der Öffentlichkeit hört man meist von den Erfolgen der Reproduktionsmedizin, doch über die Belastungen, die Frauen und ihre Partner währenddessen durchleben, und über die, die trotzdem medizinischer Behandlung kinderlos bleiben, spricht kaum jemand.
Für sie begann eine wahre Odyssee: von Praxis zu Praxis und schließlich durch mehrere Kinderwunschkliniken. Die ersten Schritte waren hormonelle Behandlungsversuche, bei denen ihr Zyklus mit einer Spritze gesteuert und ein Eisprung ausgelöst wurde. Kurz vor dem Eisprung sollte das Paar dann „nach Plan“ Geschlechtsverkehr haben – ein Vorgehen, das sich bald als Lustkiller entpuppte. „So funktioniert das nicht,“ sagte sie damals zu ihrem Mann.
Der nächste Schritt war eine Insemination. Dabei bekam sie Hormonspritzen, um die Eizellproduktion in den Eierstöcken zu fördern. Zum richtigen Zeitpunkt im Rahmen des Behandlungsprotokolls wurde der Eisprung künstlich ausgelöst, und das aufbereitete Sperma per Katheter in die Gebärmutter geleitet, um den Weg zur Eizelle zu verkürzen. Zwischendurch versucht sie immer wieder auch auf natürlichem Weg, ein Kind zu bekommen. Doch auch hier blieb der Erfolg aus.
Während viele Freundinnen schwanger wurden und ihr Glück feierten, fragte sie sich verzweifelt: „Warum ist es bei anderen so einfach und bei uns so ein Kampf?“
So verging ein weiteres halbes Jahr, voller seelischer, körperlicher und zeitlicher Belastungen. Immer mehr sehnt sie sich nach einem Kind und dem, dass ein kleines Lebewesen in ihr heranwächst. Die vielen Arzttermine und Hormonbehandlungen führten zu einem „Tunnelblick“ und einer „Fixierung auf den Kinderwunsch“, die auch die Ehe belasteten. Immer wieder hat das Paar neue Hoffnung geschöpft.
In den folgenden Monaten wagten sie und ihr Mann die nächste Stufe: die In-vitro-Fertilisation (IVF). Eizellen und Samenzellen wurden entnommen und im Labor zusammengebracht. Die Embryonen wurden anschließend in die Gebärmutter transferiert. Doch auch hier blieben mehrere Versuche erfolglos.
Ein letzter Versuch, ein langes Behandlungsprotokoll, wurde gestartet. Über 21 Tage hinweg wurde sie mit Hormonen stimuliert, um eine Ovulation zu bewerkstelligen, um möglichst viele Eizellen heranreifen zu lassen. Doch nur drei Eizellen konnten gewonnen werden, und die körperlichen Nebenwirkungen waren heftig: Kopfschmerzen und starkes Unwohlsein.
An diesem Punkt entschied sie, dass sie so nicht weiterleben konnte. „Das ist keine Lebensqualität mehr,“ erkannte sie und beschloss, dass ein Plan B her musste.
Gemeinsam beschlossen sie, eine Auszeit zu nehmen – eine Reise in ein fremdes Land, fern von allem. „Unsere Reise war wunderbar,“ erzählt sie heute. „Sie half uns, wieder zusammenzufinden, den Fokus auf andere Dinge zu lenken und neu zu starten.“
Heute sagt sie mir, dass sie sich von den Medizinern oft allein gelassen gefühlt hat. „Die Ärzte haben ihre Arbeit getan, aber danach hat sich niemand mehr für mein Befinden interessiert.“
Für viele Paare sind die beschriebenen Herausforderungen und Belastungen des Kinderwunschs lange Zeit tragbar, besonders solange die Hoffnung auf ein leibliches Kind viele Schwierigkeiten abmildern kann.
Wenn der Kinderwunsch zur dauerhaften Belastung wird, können Gespräche mit anderen Betroffenen oder eine individuelle psychologische Begleitung wohltuend und entlastend wirken. Beratungsgespräche können dabei sowohl vor einer Kinderwunschbehandlung als auch begleitend währenddessen hilfreich sein.
Sie bieten Raum, um ganz persönliche Themen zu besprechen, wie zum Beispiel:
Es ist hilfreich, solche Angebote frühzeitig zu nutzen – bevor die Belastungen überwältigend werden und möglicherweise zu psychischen Problemen, wie Depressionen, führen.
Quelle: Psychische Belastung bei unerfülltem Kinderwunsch - Gynäkologische Psychosomatik
Es ist verständlich, dass ein unerfüllter Kinderwunsch und wiederholte Misserfolge emotional stark belasten können. Umso wichtiger ist es, Ansätze zu finden, die helfen, mit diesen Herausforderungen umzugehen und Leidensdruck zu mindern. Hier sind einige Möglichkeiten die helfen können, mit diesen Herausforderungen umzugehen und sich nicht zu quälen:
Das regelmäßige Anwenden positiver Affirmationen hilft, den Fokus auf das Positive zu lenken und negative Gedankenmuster zu durchbrechen.
Autorin: Barbara Kunkel
Die Situationen, die du gerade erlebst, haben die anderen vielleicht ebenfalls schon erlebt. Erfahrungen zu teilen kann uns Mut machen, wenn es uns schlecht geht. Erfahrungsberichte zu lesen kann uns helfen, wenn wir nicht wissen, was auf uns zu kommt. Sie können uns Ideen liefern, was anderen Betroffenen in einer bestimmten Situation geholfen hat, in der wir uns auch gerade befinden.
Es ist wichtig, die Erfahrungsberichte anderer als das einzuordnen, was sie sind: Es ist immer die Erfahrung eines Einzelnen. Es ist wunderbar, wenn eine Frau berichtet, dass sie nach dem regelmäßigen Trinken von einem bestimmten Tee schwanger geworden ist. Das heißt jedoch leider nicht, dass es auch an diesem Tee gelegen haben muss! Und auch wenn es so wäre, dann muss das nicht unbedingt auch bei dir funktionieren.
Wenn Du also auf der Suche nach Antworten auf deine eigenen konkreten Fragen bist, dann ist das Internet als Informationsquelle bedingt zu empfehlen. In diesem Fall empfehle ich Dir: Stelle deine Frage lieber einer Expertin oder einem Experten.
Bei medizinischen Fragen wäre dein Arzt oder Ihre Ärztin des Vertrauens die geeignete Ansprechperson.
Für den Umgang mit Gefühlen und Gedanken ist die beste Wahl, dich direkt an einen Coach*in oder eine psychologische Berater*in wenden. Sich gezielt eine geeignete Ansprechperson zu suchen ist zu empfehlen, denn der Experte bzw. die Expertin kennt sich mit deiner konkreten Situation bereits aus und kann sich dadurch unterstützend einbringen.
Oft kommen beim Thema Kinderwunsch schnell und unerwartet intensive Gefühle hoch. Diese lassen sich mit Geduld und Verständnis gut gemeinsam bewältigen.
An alle Kinderwunschler*innen: Quält euch nicht alleine durch die Achterbahn der Gefühle. Du bist nicht alleine. Wir sind Viele. Ich bin für dich da.
Suchst du jemanden, mit dem du dich austauschen kannst?
Ich habe all diese Themen Rund um den Kinderwunsch selbst durchlebt und helfe nun Paaren und Frauen dabei, sich in diesen Situationen unterstützt und nicht alleine zu fühlen.
KUNKEL COACHING
Kinderwunsch Coach & Life Coach
Barbara Kunkel
Kirchgasse 10
86150 Augsburg
Mail: mail@kunkelcoaching.de
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