Auch wenn man oft hört, dass es das Natürlichste der Welt sei, ein Kind zu bekommen, wissen viele aus eigener Erfahrung, dass dies nicht immer der Fall ist. Als ausgebildete Coachin und selbst Kinderwunschlerin „außer Dienst“ kenne ich die emotionalen und körperlichen Herausforderungen, die dieser Weg mit sich bringt, aus erster Hand. In diesem Beitrag möchte ich aufzeigen, welche Phasen Paare durchlaufen und wie sie dabei Unterstützung finden können.
Die Entscheidung zu fällen, das Kinderwunschzentrum aufzusuchen und medizinische Unterstützung anzunehmen ist schwer. Von der anfänglichen Euphorie, dass jetzt alles klappt, dass die Medizin schon alles richten wird, bis hin zur ernüchternden Erkenntnis, dass es oft nicht beim ersten Versuch klappt, ist der Weg zum eigenen Wunschkind eine echte emotionale Achterbahnfahrt. Die Gefühle reichen vom ersten Schock über Hilflosigkeit, Hoffen und Bangen bis hin zu Wut und Ohnmacht. Viele Paare stellen sich die Frage: „Warum ausgerechnet wir?“
Ein erster wichtiger Schritt: Sich bewusst machen, dass man nicht allein ist. Jedes sechste Paar kämpft ebenfalls um den Wunsch, Eltern zu werden. Dieser Gedanke kann in den schwierigen Momenten stützen und Trost spenden.
Nimm dir von Anfang an den Druck raus. Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, alles kontrollieren zu können.
Während der Behandlungsphase warten wir auf vieles: auf den perfekten Zyklus, auf das Wachstum der Follikel und schließlich auf den Schwangerschaftstest. Geduld, die Fähigkeit des Wartens wird zu einer neuen Form von Ausdauersport, denn es dauert oft länger als erwartet. Hier hilft es, sich bewusst zu machen, dass der erste Versuch in einem Kinderwunschzentrum als „Test“ angesehen werden sollte. Das Institut, die Abläufe im Prozess und die Medikamentenpläne müssen erst einmal kennengelernt werden. Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen.
Der Kinderwunsch bringt eine Vielzahl von Emotionen mit sich, die uns manchmal überwältigen können. Um dem emotionalen Strudel zu entkommen, ist es hilfreich, Methoden kennezulernen, die den Umgang mit den wiederkehrenden Gefühlen vereinfachen.
Ein Beispiel ist das „Ankern“. Dabei handelt es sich um eine einfache Technik, bei der man positive Erinnerungen gedanklich visualisiert und mit einem körperlichen Zeichen verknüpft – wie das Zusammenpressen von Daumen und Zeigefinger. Diese Übung hilft, sich in stressigen Momenten zu stabilisieren.
Die Realität des Kinderwunsches ist nicht immer einfach. Nicht jedes Paar wird am Ende Eltern werden. Sollte es notwendig werden, sich vom Kinderwunsch zu verabschieden, ist es wichtig, Trauer zuzulassen und sich Zeit für diesen Prozess zu nehmen. Es kann hilfreich sein, ein persönliches Ritual zu entwickeln, um den Abschied bewusst zu gestalten und damit Platz für neue Chancen im Leben zu schaffen.
Damit der Weg durch die Kinderwunschzeit nicht zu überwältigend wird, ist es essenziell, als Paar ein stabiles Fundament zu schaffen. Dieses Fundament besteht aus einer klaren Kommunikation innerhalb der Beziehung, dem Erkennen der eigenen Bedürfnisse und dem Setzen von Grenzen. Wenn man sich darüber bewusst ist, wird man resilienter gegenüber Krisen. Man hat die Fähigkeit, auch in stressigen Phasen einen klaren Kopf zu bewahren. In einer Krise ist es immer gut sich zu fragen: „Was brauche ich, um stabil durch diese Zeit zu kommen? Wie kann ich meine eigene Widerstandskraft stärken?“
Wichtig ist auch, sich Kinderfreie Zeiten zu gönnen – der Kinderwunsch darf nicht das gesamte Leben bestimmen.
Während der Kinderwunschzeit sind viele Paare besonders sensibel. Die Kommunikation mit dem Umfeld ist daher ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor. Überlegen Sie gemeinsam, wie viel Sie mit anderen teilen möchten und was Sie lieber für sich behalten. Wenn eine klare Haltung gefunden wurde, können Paare besser mit verletzenden Kommentaren umgehen und fühlen sich weniger angreifbar.
Es ist entscheidend, in der Kinderwunschzeit der Steuermann des eigenen Lebens zu bleiben. Das bedeutet, proaktiv zu handeln, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen. Gerade die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung kann oft eine große Last sein. Hier hilft es, einen sogenannten „Ökocheck“ zu machen: Passen die anstehenden Maßnahmen zu mir? Wenn ja, fühlt sich die Entscheidung meist richtig an.
Der Kinderwunsch nimmt viel Zeit in Anspuch. Hinzu kommen noch die Erwartungen, Anforderungen und Wünsche aus dem Umfeld. Es kann so viel werden, dass man das Gefühl hat die Orientierung zu verlieren. Mann reagiert nur noch und man verliert sich. Also heißt es hier: Priorisieren. Aktiv das Steuer übernehmen und den Kurs bestimmen.
Die Kinderwunschzeit ist herausfordernd, emotional aufwühlend und manchmal zermürbend. Doch mit den richtigen Werkzeugen, der Unterstützung von Experten und einem stabilen Fundament lässt sich diese Zeit meistern. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein – es gibt viele Paare, die denselben Weg gehen.
Bleiben Sie stark, bleiben Sie bei sich und Ihrem Partner, und vor allem: Vertrauen Sie dem Prozess. Kinderwunsch bedeutet auch persönliches Wachstum, und auf diesem Weg kann man vieles lernen, was einem im Leben noch nützlich sein wird.
Suchst du jemanden, mit dem du dich austauschen kannst?
Ich habe all diese Themen Rund um den Kinderwunsch selbst durchlebt und helfe nun Paaren und Frauen dabei, sich in diesen Situationen unterstützt und nicht alleine zu fühlen.
KUNKEL COACHING
Kinderwunsch Coach & Life Coach
Barbara Kunkel
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Mail: mail@kunkelcoaching.de
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